Wissenswertes

Herrenschwand - das Dorf am Hochgescheid

Herrenschwand ist ein kleines Dorf mit rund 110 Einwohnern im südlichen Schwarzwald. Es liegt auf 1000 m Höhe am oberen Rand des Gletscherkessels Präg und rund 200 m unterhalb des nahen Hochgescheid-Gipfels, des höchsten Berges in der Umgebung. Politisch gehört Herrenschwand heute zur Stadt Todtnau; von deren Rathaus im Zentralort ist es freilich 15 Straßenkilometer entfernt gelegen.

Die Siedlung, bereits vor 850 Jahren urkundlich erwähnt, war zunächst über Jahrhunderte im Herrschaftsbesitz des Benediktinerklosters St. Blasien. Der Name der Siedlung weist auf die frühe Rodungstätigkeit hin. Nach Auflösung des Klosters erlangte die Ortschaft unter badischer Landeshoheit zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine begrenzte kommunale Selbständigkeit (Stabhalterei). 1926 wurde mit Präg eine Einheitsgemeinde gebildet. Diese vereinbarte im Jahr 1974 ihre Eingliederung in die Stadt Todtnau, wobei das Eigentum an den kommunalen Grundstücken in Herrenschwand auf die Stadt überging. Der Gipfelbereich des Hochgescheid gehört allerdings zur Wiesental-Gemeinde Fröhnd, deren Wohnbebauung weit entfernt liegt.

Die großen Freiflächen in der Umgebung des Dorfes, einst angelegt und genutzt zur traditionellen Höhenlandwirtschaft, werden noch heute zu einem Teil genutzt als Viehweide und als Wiesen und zum anderen im Interesse des Natur- und Landschaftsschutzes gepflegt. Sie stehen weitgehend unter besonderem Naturschutz, so der Gletscherkessel Präg als Naturschutzgebiet, die althergebrachten Weidfelder als FFH-Gebiet und als Europäisches Vogelschutzgebiet zusammen mit den ausgedehnten Wäldern auf den Höhenzügen.

Wesentliche örtliche Erwerbsquelle in heutiger Zeit ist der Fremdenverkehr. Eine ortsansässige Familie hat in mehreren Generationen mit großem persönlichen Einsatz und wirtschaftlichem Risiko ein Hotel aufgebaut und erst im Jahr 2013 durch ein neues Gebäude wesentlich erweitert. Daneben gibt es im Dorf zahlreiche privat vermietete Fremdenzimmer. Die Feriengäste suchen und finden hier besinnliche naturnahe Erholung; viele kommen seit Jahrzehnten immer wieder gerne zurück und genießen die Ungestörtheit des Ortes.

Herrenschwand: Lieblingsort von BZ-Redakteur Wolfram Köhli
http://www.badische-zeitung.de/reise-1/fluchtpunkt-ruhe-einsamkeit-entspannung--132619006.html

In dieser durch die Natur und traditionelle Landwirtschaft geprägten, idyllischen Landschaft würden über 200 m hohe Windenergie-Anlagen auf dem ortsnahen Hochgescheid sich als gigantische, bedrohliche Fremdkörper darstellen, zur dauernden Belastung und zum Schaden der örtlichen Bevölkerung. In Herrenschwand empfindet man solche Planungen – durch nicht selbst Betroffene und allein in deren wirtschaftlichem Interesse – als unerträgliche Fremdbestimmung, gegen die man sich mit aller Kraft wehren will.

Die Bewohner von Herrenschwand haben sich bereits 2013 mit großer Mehrheit gegen Windräder auf dem Hochgescheid ausgesprochen. Noch im selben Jahr wurde die Bürgerinitiative "Kein Windrad über Herrenschwand" gegründet.

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